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Eine Alternative zum Homeoffice und Pendeln bieten und gleichzeitig das Arbeitsleben zurück in den ländlichen Raum holen sowie die Lebensqualität in kleinen Kommunen erhöhen: Das ist das Ziel der „Dorf-Büros“. Dorf-Büros sind ein Projekt der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz, das Coworking-Spaces in den ländlichen Raum bringt. Aus der aktuellen Projektrunde gingen nun drei Sieger hervor. Die Stadt Annweiler am Trifels, die Ortsgemeinde Buch im Hunsrück und die Verbandsgemeinde Aar-Einrich wurden von Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Digitaltag bei der Veranstaltung „nachhaltig digital unterwegs“ in Mainz als Gewinner bekanntgegeben. Wir als cowork AG werden auch in dieser Projektrunde wieder unser Expertenwissen nutzen, um zu helfen, die Konzepte für die Realisierung der Coworking-Spaces in den Kommunen auszuarbeiten und umzusetzen. Zuletzt haben wir in der ersten Projektrunde bereits die Gründung des Coworking DEULUX begleitet.

Mindestens vier Arbeitsplätze pro Coworking-Space werden für die Nutzer zur Verfügung gestellt. Dies soll ihnen ermöglichen, weniger zu pendeln und mehr in ihrem Heimatort oder nahe diesem zu arbeiten. So entsteht mehr Zeit für die Familie und auch die Umwelt wird geschont. Die Dorf-Büros stellen zudem eine Alternative zum Homeoffice dar. Die drei Gewinner setzten sich gegen zehn andere Mitbewerber durch und erhalten nun durch die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz je eine Förderung von bis zu 100.000€ für die ersten drei Jahre, unter der Bedingung, dass das jeweilige Dorf-Büro danach noch mindestens zwei Jahre aus eigenen Mitteln betrieben wird. Ziel ist es natürlich, dass die Spaces danach eigenständig weiter betrieben werden können.

Die Verbandsgemeinde Aar-Einrich kooperiert mit einem IT-Systemhaus, das in Katzenelnbogen Räume für das Dorf-Büro zur Verfügung stellt. In Annweiler am Trifels wird der Coworking-Space in freien Räumen im Rathaus der Stadt eingerichtet werden. Direkt neben dem historischen Ratssaal ergibt sich dadurch eine lebendige Lage. Die Ortsgemeinde Buch hat ein historisches Fachwerkhaus – eine ehemalige Bankfiliale – ausgewählt, um das Dorf-Büro unterzubringen. So kommt es vor allem dort zur Wiederbelebung eines leerstehenden Gebäudes. Buch ist der bisher kleinste Ort, in dem das Projekt umgesetzt wird. Die Gemeinde hat nur knapp 830 Einwohner.

In den nächsten Wochen und Monaten werden wir gemeinsam mit der Entwicklungsagentur und den Kommunen daran arbeiten, die Konzepte umzusetzen. Spätestens in der ersten Dezemberwoche sollen die Dorf-Büros dann eröffnen. Drei weitere sollen auch nächstes Jahr dazukommen, wenn der Wettbewerb zum dritten Mal stattfindet. Verbandsgemeinden aus Rheinland-Pfalz und verbandsfreie Gemeinden können sich um eine Finanzierung und Beratung für ihre Dorf-Büros bewerben. Ortsgemeinden können dies mit Unterstützung der Verbandsgemeinde tun.

Arbeit ins Dorf zurück holen, Menschen vernetzen, kommunalen Leerstand wiederbeleben, Coworking-Plätze schaffen. In den kommenden fünf Jahren entstehen in Rheinland-Pfalz neun Dorf-Büros (Coworking-Spaces), die das Land Rheinland-Pfalz über die Entwicklungsagentur mit bis zu 100.000 Euro pro Kommune unterstützt. Die cowork AG begleitet das Projekt und stellt mit Expertise und Projektmanagement einen erfolgreichen Projektablauf sicher.

„In diesem und den nächsten beiden Jahren sollen so insgesamt bis zu neun Dorf-Büros entstehen. Auch sie sollen dazu beitragen, den ländlichen Raum weiter zu stärken und durch neue Arbeitsformen zukunftsfähig zu gestalten“, sagte Rheinland-Pfalz Innenminister Roger Lewentz. Vor allem für Pendlerinnen und Pendlern könnten Dorf-Büros eine gute Alternative darstellen und durch die wegfallenden Wegstrecken mehr Lebensqualität bieten.

Im Projektverlauf können beteiligte Kommunen sich für die Unterstützung ihres Dorf-Büros bei der Entwicklungsagentur bewerben. Jeweils drei Kommunen mit realisierbaren Projekten können eine Finanzierung in Höhe von bis zu 25.000 Euro für die Einrichtung und bis zu 25.000 Euro pro Jahr für die ersten drei Projektjahre erhalten.

Projektbegleitung durch die cowork AG

Die Kommunen werden im Projektverlauf durch die cowork AG begleitet und bei Aufbau und Betrieb des Coworking-Spaces beraten. Ziel des Projektes ist es, einen wirtschaftlich rentablen Verlauf des Projektes sicherzustellen und nach der Unterstützungsphase, die pro Kommune drei Jahre dauert, den Betrieb des Dorf-Büros eigenständig weiterzuführen.

„Wir freuen uns an einem weiteren Projekt mitzuwirken, das das Thema „Coworking in ländlichen Raum“ weiter vorantreibt. Die Dorf-Büros in Rheinland-Pfalz haben dabei Modell-Charakter für viele andere Regionen“, sagt Marietheres Mimberg, Vorstandsmitglied der cowork AG. Das Team der cowork AG begleitet das Vorhaben bis 2024 mit Beratungsleistungen und Projektmanagement und stellt sicher, dass die beteiligten Gemeinden nachhaltig an das nach wie vor noch junge Thema herangeführt werden.

Dorf-Büros fördern neue Arbeitsformen und Gründungen

Durch die Entwicklung von Coworking-Spaces und Dorf-Büros entsteht gerade im ländlichen Raum ein Angebot, das neue Arbeitsformen für etablierte Unternehmen  und Gründungen fördert. Dabei spielt das realisierte Flächenangebot zu Beginn des Projekte eine untergeordnete Rolle, da Kleinst- und Kleinstädte bisher oftmals noch keine Angebote vorhalten, die den Änderungen der Arbeitswelt durch Digitalisierung und geänderte Arbeits- und Lebensgewohnheiten insbesondere der „Generation Y“ Rechnung tragen und Nachfrage oft erst durch das Angebot entstehen.

„Wir sehen in vielen Projekten ein starkes Wachstum nach den ersten 12 – 18 Monates“, sagt Marietheres Mimberg. „Viele Spaces erweitern ihre Fläche schon kurz nach dem Start, da mit dem Coworking-Angebot auch häufig die Gründerlust in den Regionen steigt und vermehrt etablierte Unternehmen CoCreation- und Projekt-Fläche anfragen.“

Annika Saß, Projektleiterin bei der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz sieht darüber hinaus weitere Aspekte: „Ziel ist die Verbesserung der der Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger und die Belebung des Dorflebens in rheinland-pfälzischen Kommunen.“

Mit der Info-Veranstaltung am 16. April 2019 fiel in Bingen der Startschuss für die Bewerbungs- und Antragstellungsphase. Die ersten Dorf-Büros sollen bereits Ende 2019 entstehen.

Download / externer LinkWebseite www.dorfbueros-rlp.de

Download / externer LinkPressemitteilung des Innenministeriums Rheinland-Pfalz/ (online nicht mehr abrufbar)